14 Mai Umfrage zur kulturpolitischen Einstellung der Kandidat*innen zur Gemeinderatswahl 2019
Die Gemeinderatswahlen stehen kurz bevor, die Listen der einzelnen Fraktionen sind veröffentlicht. Grund genug für kulturottweil, sich ein Bild über die kulturpolitischen Sichtweisen der einzelnen Kandidat*innen zu verschaffen. Dazu hatte kulturottweil einen kurzen Fragebogen erstellt, der sowohl aktuelle kulturpolitische Fragestellungen als auch Fragestellungen zur allgemeinen Kulturförderung beinhaltete. So wollte kulturottweil von den Kandidat*innen wissen, wie wichtig ihnen die Realisierung eines neuen Stadtmuseums ist und in welchem Zeitraum ein neues Stadtmuseum realisiert werden sollte und welchen der drei aktuell zur Diskussion stehenden Standorte sie favorisieren. Außerdem wurde abgefragt, welchen Stellenwert Kulturförderung in wirtschaftlich schwierigen Zeiten für den oder die Kandiat*in hat. Und zuletzt, wo Entwicklungspotential im kulturellen Leben in Rottweil von den Kandidat*innen gesehen wird.
Eine Befragung aller Kandidatinnen und Kandidaten aller Listen hätte den Rahmen gesprengt. Daher wurde der Fragebogen an die Sprecher der aktuellen Gemeinderatsfraktionen versendet mit der Bitte, diesen auszufüllen und an weitere Kandidat*innen aus ihrer Liste weiterzuleiten. Dabei sollten folgende Kriterien beachtet werden:
- an die/den jüngste*n Kandidat*in auf der Liste
- an eine*n Kandidat*in mit Migrationshintergrund
- an eine weibliche Kandidatin
- an eine/n Kandidat*in aus der aktuellen Gemeinderatsfraktion
Insgesamt wurden 19 Antwortbögen bei kulturottweil abgegeben. Alle aktuellen Gemeinderatsfraktionen haben sich, wenn auch in unterschiedlicher Anzahl, an der Umfrage beteiligt. Aus Sicht von kulturottweil ist es sehr erfreulich, dass Einigkeit bei den Kandidat*innen darüber herrscht, dass die Realisierung eines neuen Stadtmuseums einen hohen Stellenwert hat. Auch sind sich die Kandidat*innen darüber einig, dass das Projekt nicht auf die lange Bank geschoben werden darf. Die Landesgartenschau wird zusammenfassend als spätester Zeitpunkt für die Fertigstellung eines neuen Museums genannt. Wo dieses gebaut wird, steht allerdings bekanntlich noch in den Sternen. Favorisiert werden von den Kandidat*innen sowohl das Gefängnisgebäude am Kriegsdamm aber auch das Herdersche Haus. Ein Neubau auf dem Gelände des alten Feuerwehrhauses wird nur von einem Kandidaten als Favorit genannt. Bei der Frage, wo Entwicklungspotential im kulturellen Leben in Rottweil gesehen wird, gehen die Antworten weiter auseinander, sind aber mitunter sehr kreativ. Gabriele Wilbs-Müller (CDU) beispielsweise bringt für alle öffentlichen Einrichtungen die Bezahlmethode „pay what you want“, in dem die Besucher eine „Eintrittsspende“ geben statt feste Eintrittspreise zu bezahlen, ins Spiel. Arved Sassnick (SPD) wünscht sich mehr Opern und Operetten im kulturellen Angebot, Hermann Breucha (FWV) fordert mehr „Straßenmusik“. Beatrice Siegel (Bündnis 90/ Die Grünen) schlägt ein „Enkelticket“ vor, um generationenübergreifende Angebote zu fördern. Roberto Ovalle Correa (Forum für Rottweil) wünscht sich mehr interkulturelle Projekte und Lena Gerlich (FDP) sieht Entwicklungspotential in der Jugendarbeit.
Hier finden Sie alle Antworten im Überblick:
Synopse Umfrageergebnisse Gemeinderatswahl